Auf der Suche nach Lücken in der Netzabdeckung

08.05.2017 | Oberhavel

Auf der Fahrt von A nach B eben noch telefoniert und plötzlich ist das Gespräch weg? Das kommt vor. Doch die Technik sollte heute überall selbstverständlich sein, findet der Landtagsabgeordnete Henryk Wichmann (CDU) und rührte am Montag die Werbetrommel für einen Vorstoß seiner Fraktion mit dem Funklöchern der Kampf angesagt werden soll.
Während der Eine schnell durchs Internet surft, wäre der Andere an gleicher Stelle schon froh, überhaupt telefonieren zu können. Die Qualität der verschiedenen Netze schwankt zum Teil stark. Wenn es hakt, dann kann das nun aber auf einer vergangene Woche freigeschalteten Internetseite gemeldet werden.

Wichmann selbst nutzt das Mobiltelefon häufig unterwegs. "Sei es von meiner Heimatstadt Lychen aus in Richtung Fürstenberg oder nach Prenzlau, da habe ich unterwegs oft keinen Empfang. Auch im RE 5 kommt es vor, dass das Netz plötzlich weg ist, manchmal kurz vor der Millionenstadt Berlin", sagt er. Auch von Bürgern aus dem Wahlkreis, beispielsweise aus dem Amtsbereich Gransee, erreichten ihn Klagen über Funklöcher. Seine Fraktion habe gemeinsam mit den Bündnisgrünen vor einigen Wochen einen Antrag im Landtag nach einer Bestandsaufnahme der Mobilfunknetzabdeckung und der Einrichtung eines Runden Tisches zur Schließung "weißer Flecken" gestellt, bekam dafür aber keine Mehrheit. Von einer fast flächendeckenden Netzabdeckung und fehlendem Handlungsbedarf habe die Landesregierung gesprochen. Um die Kritik daran untermauern zu können, sei das Portal "funkloch-brandenburg.de" entstanden, unter CDU-Regie und nach einem Vorbild aus Emden (Ostfriesland), so Wichmann weiter.

Mit Stand Montagmittag habe es bereits mehr als 11300Meldungen gegeben. Diese beziehen sich allerdings auf das gesamte Land Brandenburg. Auch seien nicht alle Meldungen Funklöcher, räumte Wichmann ein. Die Sprachqualität und der Datentransfer könnten auch einfach nur bewertet werden. "Man kann theoretisch auch melden, wenn es super ist, obwohl das nicht die primäre Intention ist", so Wichmann. Die Notwendigkeit der Erreichbarkeit zwischen den Ortschaften möge nicht als Spielerei abgetan werden, betont er. "Wenn man unterwegs einen Notfall hat und muss erst zehn Kilometer wandern, um jemanden erreichen zu können, ist das einfach ein Problem". Im Norden Oberhavels werden mit Note 5 oder schlechter beispielsweise die Gegend entlang der L 15, die Ortschaften Burow und Buchholz, sowie, je nach Betreiber, die Gegend um Marienthal und Himmelpfort bewertet. Grafisch veranschaulicht wird es auf der Seite.

Am Ball bleiben zahle sich aus, sagt der Landtagsabgeordnete. So wie in einer anderen Angelegenheit - der maroden L 214. "Wir haben die Hausaufgaben erledigt", sagt Wichmann mit Blick auf entsprechende Vorgespräche, mit denen die Übernahmen der Landespiste vom Kreis ausgelotet werden sollte. Hervorgetan habe sich hier insbesondere der Kreistagsabgeordnete Olaf Bechert (CDU). Weitere Schritte seien allerdings nötig. Auch wenn der Kreis die Bereitschaft erklärt habe, die Straße zu übernehmen, müsse eine Perspektive für den Ausbau seitens des Landes her. Bislang ist die Straße im sogenannten Grünen Netz, das heißt, ein Ausbau ist eigentlich nicht vorgesehen. "Ich möchte jetzt von Ministerin Schneider wissen, ob sie zu ihrem Wort steht", so Wichmann. Wenigstens ein Zeitrahmen müsse genannt werden.

Quelle: Dieser Artikel erschien in der Märkischen Oderzeitung.

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